Thema: Die Leere oder das Nichts
erschienen 2011
„Das Magazin ist eine großzügige, in seiner Leere opulente Absage an das
Effizienzdenken.“
Monopol, August 2012
Anfang bis Mitte der 1990er Jahre wurde das
Konzept von Karl Duschek für „…und drei“
erarbeitet. Das Thema brachte eine Fülle von
großartigen Beiträgen der angefragten
Künstler und Autoren. Da die Zeitschrift –
als idealistisches Experiment und mit
vielen technischen Problemen versehen –
nicht einfach zu produzieren war,
vergingen weit mehr als zehn Jahre
bis zur Fertigstellung.
Künstlerliste:
Robert Ryman, *1930, New York
Frühe Arbeit / Siebdruck-Offsetdruck
Schema der Drucke / Digitaldruck
Steven Weinberg, *1933, Austin / Texas
Textauszug von Steven Weinberg, Handsatz im Buchdruck
Hans-Christian Andersen, 1805 – 1875, Kopenhagen
Text von H.C. Andersen / Digitaldruck
Sol LeWitt, 1928 – 2007, New York
Zeichnung – Gouaches / Siebdruck
Earle Brown, 1926 – 2002, New York
Frühe Grafik / Heissfolienprägung
Carl Andre, *1935, New York
Briefumschläge – Postkarte / Offsetdruck
Erwin Heerich, 1922 – 2004, Düsseldorf
Konstruktionszeichnung / Digitaldruck
Jiri Valoch, *1946, Brno / CR
Textkonzept / Digitaldruck
Václav Boštik, 1913 – 2005, Prag
Zeichnung / Lichtdruck
Matthias Götz, *1952, Halle / Saale
Text von Matthias Götz / Digitaldruck
Richard Long, *1945, Bristol
Fotoarbeit / Fotoprint
Maurizio Nannucci, *1939, Firenze
Textkonzept / Wasserzeichen
Konstantin Grcic, *1965, München
Konstruktionszeichnung / Digitaldruck
Issey Miyake, *1938, Tokio / Paris
Eau de Toilette / Spray
Adrian Frutiger, *1928, Bremgarten / Bern
Typographie – Schema / Digitaldruck
Dadamaino, 1935 – 2004, Milano
Zeichnung / Offsetdruck
Buzz Spector, *1948, St. Louis / MI
Text von Buzz Spector / Offsetdruck
Karl Duschek, 1947 – 2011, Stuttgart
Formmarken / Heissfolienprägung
Timm Ulrichs, *1940, Hannover
Fotografie / Buchdruck
Einzelpreis € 80,-
Robert Ryman ist natürlich der “Urknall” für das Thema “die Leere”. Mit Steve Weinberg äußert sich einer der prominentesten Physiker zum Thema. Mit Hans-Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“ ist das Thema klassisch und mit Historie dargelegt. Sol LeWitt – begeistert, dabei zu sein – malte eine Gouache. Die früheste Musikgrafik stammt von Earle Brown, er ist berühmt geworden mit dieser Arbeit. Carl Andre trifft das Thema optimal mit einem leeren Umschlag im Versandcouvert.
Erwin Heerich vertritt mit seinen extrem reduzierten Plastiken und Bauten die Thematik ebenfalls ideal. Jiri Valoch ist als Text- und Konzeptkünstler für den Westen eine Entdeckung. Ein weiterer
Tscheche, Vaclav Bostik, arbeitete zum Thema langjährig. Matthias Götz, aus der Stuttgarter Schule von Max Bense, legt seine Gedanken unter der Thematik „amor vacui“ dar. Richard Long übersandte eine charakteristische Arbeit von 1991, der absoluten Landschaft von Leere.
Maurizio Nannucci hat Karl Duschek verzweifeln lassen. „Nur mit Wasserzeichen zu realisieren“, gab er ihm vor. Über zehn Jahre wurde ein Hersteller gesucht! Das Format war das Problem, Wasserzeichen werden in der Regel bis zur Papiergröße von Briefbögen produziert.
Mittlerweile ist Konstantin Grcic ein „Großer“ im Produktdesign. Als der Herausgeber ihn vor über zehn Jahren um die Konstruktionszeichnung bat, war er noch relativ unbekannt. Sein mehrfach ausgezeichneter Papierkorb“Square“ steht stellvertretend für seine „minimalistische Designauffassung“.
Dadamaino, Mitglied der legendären Zerobewebung „Azimut“ in Italien, hat dank der langjährigen Freundschaft mit Karl Duschek mit ihrer Arbeit „L’inconscio razionale“ in akribischer Form die Zeitschrift bereichert.
Nachdem Issey Miyake wegen Zeitproblemen nie erreichbar war, griff Karl Duschek als Selbsthilfe auf das „L’eau d’Issey-pour homme (Eau de Toilette)“ zurück, er sollte wegen seiner künstlerischen Haltung dabei sein Adrian Frutiger, bescheiden und doch der wichtigste „Schriftenentwerfer“ des späten 20. Jahrhunderts ist mit seinem Schema vertreten, Die Buchstabencharaktere beinhalten eine großartige Ästhetik.
Buzz Spector war für Duschek eine glückliche Fügung. Endlich jemand, der die Relation zwischen Kunst und Design in der Markenwelt fundamental dargelegt hat. In der Folge eine klein Auswahl von Formmarken als Anhang, von Karl Duschek entworfen, als Logos / Brands millionenfach verbreitet .
Der Schluss kann nicht besser als mit der Arbeit von Timm Ulrichs „The End“ beendet werden, er ist ein künstlerischer Erfinder ohnegleichen.