… und drei

Thema: Die Leere oder das Nichts

erschienen 2011

„Das Magazin ist eine großzügige, in seiner Leere opulente Absage an das
Effizienzdenken.“

Monopol, August 2012

Richard Long
Gobi desert circle mongolia Fotoarbeit / 1996 /
Trockenoffset_CTP
Adrian Frutiger
Schriftstile Das Schema, erhalten/ 1996 /
Digitaldruck
Sol LeWitt
2 Gouachen schwarz – weiß für …und drei / 1996 /
Siebdruck
Erwin Heerich
Diagrammzeichnung, Gebäude für das Museum Insel / 1983 /
Digialdruck
Timm Ulrichs
Augenlid-Tätowierung THE END, Fotografie / 1970 / 16.05.1981 /
Buchdruck

Anfang bis Mitte der 1990er Jahre wurde das
Konzept von Karl Duschek für „…und drei“
erarbeitet. Das Thema brachte eine Fülle von
großartigen Beiträgen der angefragten
Künstler und Autoren. Da die Zeitschrift –
als idealistisches Experiment und mit
vielen technischen Problemen versehen –
nicht einfach zu produzieren war,
vergingen weit mehr als zehn Jahre
bis zur Fertigstellung.

Künstlerliste:
Robert Ryman, *1930, New York
Frühe Arbeit / Siebdruck-Offsetdruck
Schema der Drucke / Digitaldruck

Steven Weinberg, *1933, Austin / Texas
Textauszug von Steven Weinberg, Handsatz im Buchdruck

Hans-Christian Andersen, 1805 – 1875, Kopenhagen
Text von H.C. Andersen / Digitaldruck

Sol LeWitt, 1928 – 2007, New York
Zeichnung – Gouaches / Siebdruck

Earle Brown, 1926 – 2002, New York
Frühe Grafik / Heissfolienprägung

Carl Andre, *1935, New York
Briefumschläge – Postkarte / Offsetdruck

Erwin Heerich, 1922 – 2004, Düsseldorf
Konstruktionszeichnung / Digitaldruck

Jiri Valoch, *1946, Brno / CR
Textkonzept / Digitaldruck

Václav Boštik, 1913 – 2005, Prag
Zeichnung / Lichtdruck

Matthias Götz, *1952, Halle / Saale
Text von Matthias Götz / Digitaldruck

Richard Long, *1945, Bristol
Fotoarbeit / Fotoprint

Maurizio Nannucci, *1939, Firenze
Textkonzept / Wasserzeichen

Konstantin Grcic, *1965, München
Konstruktionszeichnung / Digitaldruck

Issey Miyake, *1938, Tokio / Paris
Eau de Toilette / Spray

Adrian Frutiger, *1928, Bremgarten / Bern
Typographie – Schema / Digitaldruck

Dadamaino, 1935 – 2004, Milano
Zeichnung / Offsetdruck

Buzz Spector, *1948, St. Louis / MI
Text von Buzz Spector / Offsetdruck

Karl Duschek, 1947 – 2011, Stuttgart
Formmarken / Heissfolienprägung

Timm Ulrichs, *1940, Hannover
Fotografie / Buchdruck

Einzelpreis € 80,-

Robert Ryman ist natürlich der “Urknall” für das Thema “die Leere”. Mit Steve Weinberg äußert sich einer der prominentesten Physiker zum Thema. Mit Hans-Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“ ist das Thema klassisch und mit Historie dargelegt. Sol LeWitt – begeistert, dabei zu sein – malte eine Gouache. Die früheste Musikgrafik stammt von Earle Brown, er ist berühmt geworden mit dieser Arbeit. Carl Andre trifft das Thema optimal mit einem leeren Umschlag im Versandcouvert.

Erwin Heerich vertritt mit seinen extrem reduzierten Plastiken und Bauten die Thematik ebenfalls ideal. Jiri Valoch ist als Text- und Konzeptkünstler für den Westen eine Entdeckung. Ein weiterer
Tscheche, Vaclav Bostik, arbeitete zum Thema langjährig. Matthias Götz, aus der Stuttgarter Schule von Max Bense, legt seine Gedanken unter der Thematik „amor vacui“ dar. Richard Long übersandte eine charakteristische Arbeit von 1991, der absoluten Landschaft von Leere.

Maurizio Nannucci hat Karl Duschek verzweifeln lassen. „Nur mit Wasserzeichen zu realisieren“, gab er ihm vor. Über zehn Jahre wurde ein Hersteller gesucht! Das Format war das Problem, Wasserzeichen werden in der Regel bis zur Papiergröße von Briefbögen produziert.

Mittlerweile ist Konstantin Grcic ein „Großer“ im Produktdesign. Als der Herausgeber ihn vor über zehn Jahren um die Konstruktionszeichnung bat, war er noch relativ unbekannt. Sein mehrfach ausgezeichneter Papierkorb“Square“ steht stellvertretend für seine „minimalistische Designauffassung“.

Dadamaino, Mitglied der legendären Zerobewebung „Azimut“ in Italien, hat dank der langjährigen Freundschaft mit Karl Duschek mit ihrer Arbeit „L’inconscio razionale“ in akribischer Form die Zeitschrift bereichert.

Nachdem Issey Miyake wegen Zeitproblemen nie erreichbar war, griff Karl Duschek als Selbsthilfe auf das „L’eau d’Issey-pour homme (Eau de Toilette)“ zurück, er sollte wegen seiner künstlerischen Haltung dabei sein Adrian Frutiger, bescheiden und doch der wichtigste „Schriftenentwerfer“ des späten 20. Jahrhunderts ist mit seinem Schema vertreten, Die Buchstabencharaktere beinhalten eine großartige Ästhetik.

Buzz Spector war für Duschek eine glückliche Fügung. Endlich jemand, der die Relation zwischen Kunst und Design in der Markenwelt fundamental dargelegt hat. In der Folge eine klein Auswahl von Formmarken als Anhang, von Karl Duschek entworfen, als Logos / Brands millionenfach verbreitet .

Der Schluss kann nicht besser als mit der Arbeit von Timm Ulrichs „The End“ beendet werden, er ist ein künstlerischer Erfinder ohnegleichen.